Klimastrategie zur Dekarbonisierung

Hohe Treibhausgasemissionen müssen mittlerweile als Geschäftsrisiko eingestuft werden, da diese mittelfristig zu Reputationsverlust, reduzierter Wettbewerbsfähigkeit und schlechterem ESG-Ranking führen werden. Deshalb wird es für jedes Unternehmen notwendig sein, eine Klimastrategie zu entwickeln und entsprechende Dekarbonisierungsschritte zu setzen. Wir unterstützen Sie dabei, eine Klimastrategie zu entwickeln und entsprechende Dekarbonisierungsschritte zu identifizieren, zu planen, zu verfolgen und umzusetzen.

Product Carbon Footprint (PCF)

Als Product Carbon Footprint bzw. Produkt CO2-Fußabdruck bezeichnet man die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalenten, die ein Produkt (oder auch eine Dienstleistung) während des gesamten Lebenszyklus – d.h. von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung („cradle to cradle“) – direkt oder indirekt verursacht. In den nächsten Jahren wird es immer mehr zum Standard werden, dass für verkaufte Produkte neben dem Preis auch mit der PCF ausgewiesen wird.

Für energieintensive Produkte wie Stahl oder Zement ist dies heute bereits üblich. 
Der PCF (oder auch CFP) kann gemäß dem „Product Life Cycle Accounting and Reporting Standard“ des GHG Protocol, der ISO 14067 oder PAS 2050 erstellt bzw. berechnet werden. 
Wie auch die CO2-Bilanz eines Unternehmens kann auch der Product Carbon Footprint von einer Unabhängigen externen Stelle „verifiziert“ werden. Derartige Verifizierungen werden beispielsweise von den großen internationalen Zertifizierungsorganisationen wie den TÜVs, LRQA, DNV oder BV durchgeführt. Zu empfehlen ist jedenfalls eine für derartige Verifizierungen akkreditierte Prüforganisation, da dies die Glaubwürdigkeit der Testierung wesentlich erhöht. Eine Akkreditierung entspricht einer staatlichen Zulassung. Derzeit verfügt beispielsweise LRQA über eine derartige Akkreditierung.

Wir unterstützen Sie dabei, den PCF für Ihre Produkte zu erstellen und weitere Schritte zur Reduktion des PCFs zu initiieren und umzusetzen.
Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Planung Ihrer Verifizierung durch eine anerkannte Prüfstelle sowie bei der Auswahl der Verifizierungsorganisation.

Project Carbon Footprint

Wenn direkte Treibhausgasemissionen für ein Projekt „vorher und nachher“, d.h. mit und ohne Einsparmaßnahme ermittelt werden, spricht man vom Project Carbon Footprint. Derartige Berechnungen erfolgen meist, um Kunden oder anderen Stakeholdern die gesetzten Einsparungsmaßnahmen zu bestätigen oder auch um derartige Einsparungsmaßnahmen am freien CO2-Kompensationsmarkt zu monetarisieren. 
Derartige Project Carbon Footprint-Berechnungen können gemäß dem GHG Gas Protocol („The GHG Protocol for Project Accounting“) oder der ISO 14067 erfolgen.

Wie auch die CO2-Bilanz eines Unternehmens kann auch der Carbon Footprint eines Projektes von einer Unabhängigen externen Stelle „verifiziert“ werden. Derartige Verifizierungen werden beispielsweise von den großen internationalen Zertifizierungsorganisationen wie den TÜVs, LRQA, DNV oder BV durchgeführt.

Zu empfehlen ist jedenfalls eine für derartige Verifizierungen akkreditierte Prüforganisation, da dies die Glaubwürdigkeit der Testierung wesentlich erhöht. Eine Akkreditierung entspricht einer staatlichen Zulassung. Derzeit verfügt beispielsweise LRQA über eine derartige Akkreditierung. 

Bild-Quelle: GHG Protocol for Project Accounting

Wir unterstützen Sie gerne dabei, die Treibhausgaseinsparung Ihres Projektes zu berechnen und bei der Abwicklung der externen Verifizierung.

Treibhausgas-Neutralität nach ISO 14068-1

Nachdem es in der Wirtschaft immer mehr zu einem Greenwashing in Bezug auf die Aussagen zur Klimaneutralität gekommen ist, hat sich die Internationale Normungsorganisation (ISO) dieses Themas angenommen und Ende 2023 die neue Norm ISO 14068-1 herausgegeben. Nach dieser Norm ist es nunmehr erstmals möglich, die Klimaneutralität einer Organisation oder eines Produktes nach einer international anerkannten Norm zertifizieren (bzw. verifizieren) zu lassen.

Inhalte und Forderungen der ISO 14068-1

Der Titel der Norm „Climate change management — Transition to net zero“ weist schon darauf hin, dass es sich nicht nur um eine „Berechnungsansatz“ handelt, sondern, dass auch gewisse Managementsystemanforderungen enthalten sind. So wird z.B. eine Verpflichtung der obersten Leitung zur Klimaneutralität oder auch ein PDCA-Verbesserungszyklus gefordert. Die Norm kann für verschiedenste Subjekte angewendet werden, wie z.B. Organisationen, Produkte, Dienstleistungen, Projekte oder Events.

Egal für welche Einheiten die Norm angewendet wird, müssen folgende Schritte implementiert werden:

  • Verpflichtung zur Klimaneutralität
  • Festlegung des Geltungsbereiches
  • Ermittlung der THG-Emissionen und -Entnahmen
  • Managementplan zur Klimaneutralität
  • Minimierung des CO2-Footprints
  • Bericht zur Klimaneutralität
  • Aussagen zur Klimaneutralität

Ein zentrales Element stellt der Managementplan zur Klimaneutralität dar. Dieser beschreibt unter anderem die Aufbau- und Ablauforganisation, die kurz- und langfristigen Ziele, den Zeitrahmen, die THG-Minderungsmaßnahmen, die finanziellen und personellen Ressourcen, die Indikatoren zur Überwachung des Fortschritts und die Menge und Art der zur Kompensation genutzten Zertifikate.

Aus Letzterem ist zu erkennen, dass die Norm auch eine Kompensation von Treibhausgasen mittels Zertifikate erlaubt. Allerdings sind für eine derartige Kompensation strenge Kriterien definiert.

Durch den öffentlich zugänglichen Bericht zur Klimaneutralität wird Transparenz gegenüber den Anspruchsgruppen geschaffen.

Die Vorgaben hinsichtlich „Aussagen zur Klimaneutralität“ legen fest, dass derartige Aussagen nur gemacht werden dürfen, wenn die Anforderungen der Norm erfüllt werden und die Richtigkeit und Integrität der Informationen verifiziert wurden. Der Bezug zu den Normen ISO 14064-1 und ISO 14067 besteht insofern, dass diese als Basis für die Berechnung des THG-Footprints heranzuziehen sind.

Fazit

Die ISO 14068-1 schafft somit Klarheit über die bisher sehr unterschiedliche und teilweise irreführende Kommunikation zum Thema Klimaneutralität. Organisationen können mit einer Zertifizierung ihre tatsächlichen Aktivitäten in Sachen Klimaneutralität glaubhaft belegen und somit Vertrauen gegenüber Stakeholdern schaffen. Für Unternehmen, die bereits aktiv in Sachen Klimaneutralität sind, ist es ein relativ kleiner Schritt, ein Klimamanagementsystem auf Basis des von der Norm geforderten Managementplans einzuführen.

Wir begleiten Sie mit unseren Experten gerne bei der Implementierung der ISO 14068-1 für Ihr Unternehmen und führen Sie auch durch die externe Verifizierung/Zertifizierung.

CO2-Kompensation

Prinzipiell sollte die Entstehung von Treibhausgasemissionen durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden bzw. sollte man einen Fahrplan zu einer klimaneutralen (CO2-freien) Produktion bzw. zu Net Zero (klimaneutral in der gesamten Wertschöpfungskette) haben. Derzeit lässt sich dies aber in vielen Unternehmen noch nicht mit vertretbarem Aufwand erreichen.

Für diese Fälle können die nicht vermeidbaren CO2-Emissionen kompensiert werden. 
CO2-Kompensation (engl. CO2 Offsetting) bedeutet, dass die vom Unternehmen verursachten Treibhausgasemissionen durch die finanzielle Beteiligung an den Kosten für Klimaschutzprojekte kompensiert werden. D.h. man kauft entsprechende CO2-Zertifikate von Projekten, die zu einer CO2-Reduktion führen.
Im Allgemeinen können Unternehmen, Dienstleistungen, Produkte oder Projekte kompensiert werden.

Wichtig ist immer, dass klar und transparent kommuniziert wird, was kompensiert wird und, dass es sich um glaubwürdige Klimaschutzprojekte handelt.

Wenn man die derzeit nicht mit vertretbarem Aufwand vermeidbaren THG-Emissionen kompensiert, kann die CO2-Kompensation prinzipiell als sehr sinnvolle Maßnahme im Klimaschutz angesehen werden, zudem solche Projekte in der Regel auch zu einer nachhaltigen Entwicklung Entwicklungs- und Schwellenländern beitragen.

Leider ist es in der Vergangenheit immer wieder zu punktuellen Fehlverhalten von Unternehmen bei der werblichen Nutzung der CO2-Kompensation gekommen bzw. sind auch einzelne Projekte betreffend die Erreichung deren prognostizierter Einsparung kritisiert worden, sodass die CO2-Kompensation zu einem stark unter Kritik stehenden Thema geworden ist.

Deshalb ist es umso wichtiger, bei der CO2-Kompensation nicht einen „Schnellschuss“ zu machen, sondern äußerst behutsam und wohl überlegt vorzugehen.

Empfohlene Vorgangsweise zur Realisierung eines CO2-Kompensationsprojektes

  • Definition des Scopes der Kompensation (z.B. gesamte Produktion, gesamte Wertschöpfungskette, bestimmte Produkte oder Dienstleistungen, bestimmte Projekte etc.)
  • Erstellung einer CO2-Bilanz
  • Aufstellung eines Planes zur Minimierung vermeidbarer CO2-Emissionen
  • Berechnung der zu kompensierenden CO2-Emissionen
  • Auswahl eines seriösen Kompensationsprojektes
  • Erarbeitung und Festlegung der Marketing- und sonstigen Stakeholder-Kommunikation betreffend die CO2-Kompensation
  • Laufende Umsetzung von CO2-mindernden Maßnahmen
  • Laufende Anpassung des Umfangs der CO2-Kompensation und ggf. der internen und externen Kommunikation

Unser Angebot

 
Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem CO2-Kompensationsprojekt sowie bei allen Fragen zum Thema Climate Change und Dekarbonisierung.
Unsere langjährige Erfahrung im Bereich des Umweltschutzes, im CO2-Management und Emissionshandel sowie im Green Marketing garantiert Ihnen eine fachlich kompetente und gesamtheitliche Unterstützung.